26.10.2014 / Geschäftsstelle

Komba Ortsverband Aachen warnt davor, auf dem Rücken des Personals zu sparen

Presseerklärung der komba Gewerkschaft Ortsverband Aachen

„Eigentlich nichts Neues und nichts anderes war zu erwarten“, so der komba Vorsitzende Karlheinz Welters auf die Berichterstattung zur Ratssitzung vom Mittwoch. Dort wurde bekanntlich der Haushaltsplanentwurf 2015 präsentiert. Und dennoch warnt die Kommunalgewerkschaft davor, einseitige und nichthinnehmbare Sparbeschlüsse gegenüber dem städtischen Personal zu beschließen.

Die komba stellt einmal mehr heraus, dass am städtischen Personal seit langem gespart wird, und das ohne „Sinn und Verstand“, so Karlheinz Welters weiter. Die von niemandem für wirklich gut gehaltene Wiederbesetzungssperre führt zwar in nicht wenigen Bereichen zu erheblicher Arbeitsverdichtung, Frustration und auch krankheitsbedingten Ausfallzeiten, wird aber weiter aufrechterhalten. Auch dies zeigt die „Plan- und Konzeptlosigkeit“, so der komba Vorsitzende Welters. Wohin dies führt, haben die jüngsten Ereignisse im Bürgerservice und dem Callcenter gezeigt, ergänzt Hubert Meyers, zweiter Landesvorsitzender der komba Gewerkschaft. Zwingend, so die Forderung der komba Gewerkschaft ist die Durchführung einer qualifizierten Aufgabenkritik. Die Gewerkschaft versteht unter qualifiziert vor allem die grundsätzliche Klärung, was die politisch Verantwortlichen in Aachen für ein Aufgabenspektrum vorsehen. Dies muss in Einklang stehen mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. „Aufgabenkritik bedeutet nicht zwingend die Frage, ob etwas gemacht bzw. angeboten wird, sondern vor allem auch die Frage, wie denn die Aufgabe erledigt wird“, so Hubert Meyers, der auch stellvertretender Vorsitzender des Gesamtpersonalrates der Stadt Aachen ist.       

„Wenn tatsächlich quasi nach der Rasenmäher-Methode Personal eingespart wird und die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen den Karren ziehen sollen, ist der totale Kollaps vorprogrammiert“, sagt Karlheinz Welters mit erhobenem Zeigefinger. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen sehenden Auges in Frustration und/oder Krankheit verfallen. Denn eins stellt die komba unmissverständlich heraus: Nicht die Beschäftigten sind Schuld an der misslichen Finanzsituation der Städte und Gemeinden. Hubert Meyers ergänzt, dass die Finanznot natürlich und beweisbar nicht immer Schuld der Städte und Gemeinden ist, oft genug, werden sie von Bund und Land mit Aufgaben überhäuft und in Fragen der Finanzierung im Regen stehen gelassen. Die Beschäftigten haben das Ganze dann auszubaden. Nicht selten bis zur völligen Erschöpfung. Das alles führe auch zu einem Vertrauensverlust von Mitarbeitern zu Vorgesetzten und Leitungsverantwortlichen. Und wenn sich Beschäftigte hilfesuchend z.B. an die Politik wenden, kann es nicht sein, dass ihnen wohlmöglich hieraus auch noch Nachteile oder gar Repressalien erwachsen. Es bedarf diesbezüglich der Schaffung einer neuen Vertrauenskultur. Allerdings dazu stehen die Zeichen derzeit nicht gut, so das Resümee der Gewerkschaft.

 

 

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