Forderungspapier der komba Gewerkschaft Aachen "Sicherheit und Gewaltprävention in der Stadtverwaltung Aachen"
Anschreiben des Vorsitzenden der komba Gewerkschaft Aachen, Karlheinz Welters, an die Stadtverwaltung Aachen vom 8.2.2015:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kommunalen Dienst sind immer häufiger Aggression und Gewalt ausgesetzt. Verbale wie tätliche Angriffe sind keine Seltenheit mehr. Auch in Aachen nimmt die Gewaltbereitschaft immer mehr zu. Leider werden nicht alle Fälle dokumentiert, so dass es eine hohe Dunkelziffer gibt.
Dieser Entwicklung muss nach unserer Ansicht entgegengewirkt und für einen besseren Schutz für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesorgt werden.
Egal, ob es die Kollegin des FB 32 im Außendienst, der Feuerwehrbeamte beim Einsatz oder der Kollege im FB 50 ist. Er oder sie werden ihren Fall als belastend erleben. Es ist auch nicht entscheidend, ob und wie seitens der Führung auf den Vorfall reagiert wird, er verursacht Ärger, Kosten und Belastung.
Deshalb gilt es seitens der Verwaltung tätig zu werden. Nach dem Arbeitsschutzgesetz hat der Arbeitgeber/Dienstherr die Verantwortung, für die Sicherheit und Gesundheit all seiner Beschäftigten zu sorgen. Dazu gehört, anhand von Gefährdungsbeurteilungen Gefahren zu erkennen, entsprechende Maßnahmen einzuleiten und stetig auf die Wirksamkeit zu überprüfen. Von den Arbeitgebern/Dienstherren müssen deshalb Maßnahmen ergriffen werden, damit die Beschäftigten in der Lage sind, verbale und/oder körperliche Attacken unbeschadet zu überstehen.
Die komba gewerkschaft nrw hat sich mit dieser Problematik intensiv auseinander gesetzt. Im Rahmen einer Studie mit dem Institut für Polizei- und Kriminalwissenschaften der Fachhochschule für öffentl. Verwaltung wurde eine Broschüre mit Informationen und Handlungsempfehlungen für die Praxis herausgegeben. Des weitern wurde ein entsprechendes Positionspapier veröffentlicht.
Bekanntlich hat die komba Aachen vor längerem schon einen Arbeitskreis „Sicherheit am Arbeitsplatz“ gebildet, der sich der Thematik angenommen hat. Auf der Grundlage der genannten Studie sowie der Erfahrungen vieler Kolleginnen und Kollegen unserer Stadtverwaltung haben wir einen eigenen Forderungskatalog erarbeitet, welchen wir Ihnen im Anhang gerne zur Verfügung stellen.
Natürlich freuen wir uns darüber, dass Herr Oberbürgermeister Philipp und der Personal- und Organisationsdezernent Dr. Barth uns erklärt haben, dass ihnen das Thema wichtig ist. Der aktive Austausch ist natürlich ein richtiger Schritt, aber den Worten gilt es jetzt Taten folgen zu lassen. Wichtig ist uns in all diesen Fragen die Beteiligung und Begleitung durch den Gesamtpersonalrat. Die Sache ist uns viel zu wichtig, als das hier der Eindruck erweckt würde, es ginge nur darum, gewerkschaftliche Pluspunkte zu sammeln.
Grundlage für die jetzt anstehenden Gespräche wird unser Forderungskatalog sein.
Sollten Sie noch Anmerkungen oder Vorschläge haben, so können Sie mich telefonisch oder per mail gerne kontaktieren.
Die sehr informative Broschüre und das Grundsatzpapier können Sie unter dem folgenden Link auf unserer Homepage www.komba-aachen.de lesen bzw. herunterladen:
Forderungspapier Sicherheit und Gewaltprävention bei der Stadtverwaltung Aachen
Broschüre Sicherheit und Gewaltprävention in Kommunalverwaltungen
Positionspapier „Sicherheit und Gewaltprävention in Kommunalverwaltungen“
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Karlheinz Welters
(Vorsitzender)